Berufschancen im Bereich der Physiotherapie: Darauf sollten Bewerber achten!

Berufschancen im Bereich der Physiotherapie: Darauf sollten Bewerber achten!

Die Physiotherapie ist grundsätzlich ein Berufszweig, der sich einer gewissen Beliebtheit erfreut. Dies liegt vor allem an der Tatsache, dass Physiotherapeuten Menschen direkt helfen können und sehr gute Berufsaussichten haben. Zudem sind die Arbeitsbedingungen oft besser als in Pflegeberufen. Doch wie steht es aktuell genau um die Physiotherapie? Welche Chancen ergeben sich für Bewerber und was sollten diese beachten?

Grundsätzliche Berufschancen: Physiotherapeuten werden vermehrt gebraucht

Wer sich heute dafür entscheidet, den Weg zur Physiotherapeutin oder zum Physiotherapeuten einzuschlagen, landet in einem Beruf, der grundsätzlich sehr gute Zukunftsaussichten mit sich bringt. Der Grund: Die Menschen werden hierzulande immer älter. So ist auch 2020 die Lebenserwartung trotz Corona-Krise um 0,04 Jahre bei Frauen (83,4 Jahre) und 0,01 Jahre bei Männern (78,6 Jahre) angestiegen. Mit zunehmendem Alter häufen sich entsprechende gesundheitliche Beschwerden, die einer entsprechenden Behandlung bedürfen. Darüber hinaus sind die Menschen heute deutlich aktiver und zudem bereit, für die Beibehaltung ihrer Mobilität Geld auszugeben – dies hilft Physiotherapeuten, unabhängiger von Krankenkassen zu werden.

Wie sieht der Weg zur physiotherapeutischen Fachkraft aus?

Bevor Patienten betreut werden können, müssen angehende Fachkräfte die Zulassung zum Physiotherapeuten erhalten. Heute ist dies auf zwei Wegen möglich:

  • Ausbildung: Eine dreijährige Ausbildung an einer Berufsfachschule führt zum gewünschten Abschluss. Im Normalfall wird vorher ein Realschulabschluss vorausgesetzt. Wer einen Hauptschulabschluss vorweist und bereits eine zweijährige Berufsausbildung zum medizinischen Bademeister oder Masseur abgeschlossen hat, kann ebenfalls eine Ausbildung zum Physiotherapeuten machen.
  • Studium: Alternativ besteht die Möglichkeit, ein Studium in Physiotherapie über 8 Semester zu absolvieren. Mit dem Bachelor-Abschluss erfolgt auch die Berufszulassung.

Obligatorisch sind zudem Praktika, weil sie einen guten Einblick in den Beruf bieten und die Möglichkeit eröffnen, das erlernet Wissen in die Praxis umzusetzen. Dabei ist die Auswahl der jeweiligen Praxis jedoch wiederum sehr wichtig. Eine positive Erfahrung bestärkt die Praktikanten darin, diesen Beruf weiterzuführen. So wird in diesem Bericht über ein Praktikum beim Therapiezentrum Prietz folgendes Fazit gezogen: „Abschließend möchte ich sagen, dass ich mich im Therapiezentrum Prietz sehr gut aufgehoben gefühlt habe. Das Team, habe ich als sehr offen und herzlich empfunden und besonders gefallen hat mir, dass sich jeder Einzelne viel Zeit für mich genommen hat, um mir sein Wissen näher zu bringen“.

Inhalte der Ausbildung zum Physiotherapeuten

Während der Ausbildung erhalten die Teilnehmer ein profundes theoretisches Wissen in verschiedenen Fächern. Dazu gehören unter anderem:

  • Anatomie
  • Physiologie
  • Hygiene
  • Krankheitslehre
  • Trainings- und Bewegungslehre
  • Physiotherapeutische Untersuchungstechniken
  • Physiotherapeutische Befundtechniken
  • Behandlungstechniken der Krankengymnastik
  • Massagetherapie

Daneben wird in den praktischen Phasen die Anwendung geübt. Dazu gehört neben weiteren Bereichen:

  • Manuelle Therapie
  • Berufliche Diagnostik
  • Rehabilitation
  • Bewegungsanalyse

Durch das Zusammenspiel aus Theorie und Praxis werden die Auszubildenden in die Lage versetzt, langsam in die Herausforderungen reinzuwachsen. Der Abschluss setzt sich am Ende aus einer schriftlichen, einer mündlichen und einer praktischen Prüfung zusammen. Bei Letzterer werden grundlegende Behandlungsmethoden abgeprüft.

Weitere Voraussetzungen für den Beruf des Physiotherapeuten

Neben der abgeschlossenen Ausbildung müssen Interessenten noch weitere Voraussetzungen erfüllen, um im Bereich der Physiotherapie arbeiten zu können. Dazu gehören:

  • Polizeiliches Führungszeugnis
  • Nachweis über die gesundheitliche Eignung für das Berufsfeld
  • Teilnahme an einem Erste-Hilfe-Kurs

Wo können ausgebildete Physiotherapeuten später arbeiten?

Nach der Ausbildung stehen den Absolventinnen und Absolventen zahlreiche potenzielle Arbeitgeber zur Verfügung. Auf den ersten Blick sind dies vor allem freie Praxen von Physiotherapeuten, die immer auf der Suche nach Talenten sind. Darüber hinaus bieten jedoch auch noch viele weitere Optionen:

  • Kliniken: Viele Krankenhäuser verfügen über eigene Rehabilitationsabteilungen, wo Krankengymnastik direkt nach aufwendigen Operationen angeboten wird.
  • Altenheime: Auch in Altenheimen arbeiten Physiotherapeuten, wenn die Patientinnen und Patienten nicht mehr in Praxen kommen können.
  • Sportvereine: Gerade Profi-Sportvereine haben eine eigene Rehabilitationsabteilung, wo Physiotherapeuten benötigt werden.

Darüber hinaus ergeben sich auch Betätigungsmöglichkeiten in Behinderteneinrichtungen, Rehabilitationseinrichtungen, Fitnessstudios, SPA-Bereichen von Hotels und betriebsärztlichen Einrichtungen. Eine weitere Option besteht darin, in die Lehre zu gehen und später andere Physiotherapeuten auszubilden.

Physiotherapie: Ein Berufsfeld mit Zukunftsperspektive!

Abschließend lässt sich festhalten, dass die Physiotherapie zu den Berufszweigen gehört, die in Zukunft eine noch größere Bedeutung haben werden. Die weiter zunehmende Alterung in unserer Gesellschaft führt dazu, dass immer mehr Menschen entsprechende Leistungen in Anspruch nehmen. Darüber hinaus werden die Menschen grundsätzlich aktiver und wollen ihre Mobilität länger erhalten. Aus diesem Grund sind sie bereit, proaktiv etwas dafür zu tun und entsprechende Präventionskurse zu besuchen. Wer in die Physiotherapie einsteigen möchte, kann dies entweder auf dem Weg der Ausbildung oder per Studiengang tun und sollte dabei die praktische Seite ebenfalls nicht vernachlässigen.