Fachkräftemangel: Unternehmen in der Industriereinigung fehlen Mitarbeiter
Fachkräftemangel ist ein Problem, von dem nach statistischen Erfassungen rund die Hälfte aller Unternehmen betroffen ist. Einige Branchen sind stärker davon betroffen als andere und suchen nach Auswegen aus dieser Situation. Die Industriereinigung ist eine Sparte, die besonders stark betroffen ist und heute händeringend nach Fachkräften sucht, um mit voller Kapazität arbeiten zu können.
Wie sieht die aktuelle Situation bzgl. Fachkräftemangel in Deutschland aus?
Der demographische Wandel – und in den letzten Monaten auch die Coronakrise – haben dazu geführt, dass in vielen Unternehmen in Deutschland heute Fachkräfte fehlen und ein neuer Höchststand bei den unbesetzten Stellen entstanden ist. Unternehmer bewerten die Situation als kritisch und schätzen den Fachkräftemangel als derzeit größtes geschäftliches Risiko ein. Mitte 2022 wurden fast 900.000 freie Stellen gemeldet, was gegenüber dem Vorjahr eine Steigerung von rund 18 Prozent darstellt. Die Aussicht auf die nächsten Jahre ist ebenfalls kritisch, da immer mehr Arbeitnehmer aus der Babyboomer-Generation bald in Rente gehen werden, während die Geburtenrate rückläufig ist. Daher wird es immer mehr Rentner und weniger Stellungssuchende geben, doch der Stellenmarkt wird nicht kleiner werden.
Warum sind besonders Firmen rund um Industriereinigungen betroffen?
Industriereinigung gehört heute nicht unbedingt zu den populärsten Berufen, die bei vielen Personen direkt eine Euphorie auslösen. Auch in anderen und ähnlichen Branchen herrscht Fachkräftemangel, so dass Stellensuchende sich einen Job nach ihren eigenen Wünschen aussuchen können, was die Suche für Unternehmen nach Mitarbeitern in diesem Bereich zusätzlich erschwert. Viele Menschen haben das Gefühl, dass Berufe in der Industriereinigung weniger attraktiv sind und in der Gesellschaft nicht dasselbe Ansehen genießen könnten wie andere Berufe – was natürlich nicht stimmt, im Gegenteil. Außerdem wünschen sich viele Stellensuchende einen „sauberen“ Job, wie man ihn beispielsweise im Verkauf oder in einem Büro findet. Die Vorstellung, unter persönlicher Gefahr in Industrie- und Siloanlagen einsteigen zu müssen, um diese von alten Rückständen zu befreien, kann zunächst abschreckend wirken, so dass sich auf solche Stellenangebote nur selten beworben wird – trotz sehr guter Verdienstaussichten.
Welche Fähigkeiten und Qualifikationen sollte man mitbringen, um in diesem Bereich arbeiten zu können?
Für eine Fachkraft im Bereich der industriellen Reinigung ist es wichtig, sich mit den unterschiedlichen Methoden auszukennen, die heute zum Einsatz kommen. Manche Unternehmen setzen heute beispielsweise Sprengtechnik bei der Siloreinigung ein, die nur von Mitarbeitern mit einer Spezialausbildung durchgeführt werden darf. Im Bereich der Siloreinigung ist das Thema Sicherheit stets besonders wichtig. Daher sollten Mitarbeiter sicherheitsorientiert sein und Arbeitsabläufe diszipliniert den Vorschriften entsprechend ausführen. Meistens wird im Team gearbeitet, so dass eine gute Zusammenarbeit mit Kollegen zu den wichtigen Faktoren gehören sollte. Natürlich sollten Bewerber auch Freude an ihrem neuen Aufgabenfeld finden und sich für Reinigungsaufgaben interessieren.
Welche Möglichkeiten haben Unternehmen, um ggf. doch passende Mitarbeiter zu finden?
Allgemein gilt es, das Interesse bei Stellensuchenden zu wecken, damit diese verstehen, dass es sich bei Industriereinigung um eine wichtige und spannende Aufgabe handelt, die durchaus interessant und herausfordernd sein kann. Vermehrte Aufklärung beispielsweise über soziale Medien und Fachartikel kann daher ein sinnvoller Schritt sein, um neue Arbeitskräfte zu gewinnen. Viele Unternehmen im Bereich Siloreinigung integrieren heute auch ausländische Arbeitnehmer in solche Jobs, die schwer zu besetzen sind und bieten die nötige Ausbildung betriebsintern an.
Fazit
Fachkräftemangel betrifft viele Branchen, zu denen auch die Industriereinigung gehört. Unternehmen müssen daher innovative Wege finden, um neue Mitarbeiter gewinnen zu können. Nur so wird es auch weiterhin möglich sein, das Unternehmen weiterhin bestehen und auch Wachstum verzeichnen können.
