Ausbildungskredit: Definition: Vorteile und Abgrenzung zu einem Bildungskredit
Sie wohnen in der Weser-Ems-Region und interessieren sich für die Finanzierung einer beruflichen Ausbildung oder eines Studiums? Statt einen klassischen Ratenkredit mit der Bank zu vereinbaren, haben Sie als Auszubildender die Möglichkeit, einen Ausbildungskredit zu beantragen. Sind Sie Schülerin oder Schüler und erfüllen Sie die Voraussetzungen, können Sie Ihre Lebenshaltungskosten mit einem Bildungskredit finanzieren.
Kann eine Ausbildung mit einem Kredit finanziert werden?
Private und betriebliche Investitionen werden oft mit einem klassischen Ratenkredit abgedeckt. Schülerinnen, Studenten und Auszubildende haben die Möglichkeit, die Lebenshaltungskosten, die während einer Ausbildung entstehen, mit einem Ausbildungskredit oder einem Bildungskredit zu decken. Beide Finanzierungsformen haben ihre Vor- und Nachteile.
Welche Definition gilt für einen Ausbildungskredit?
Der Ausbildungskredit stellt eine Sonderform des Ratenkredits dar. Kennzeichnend ist, dass er nur für die Finanzierung eines Studiums, einer Ausbildung oder einer Fortbildungsmaßnahme verwendet werden kann. Diese Form der Finanzierung eignet sich daher ebenso für einen Studenten wie für einen Schüler.
Welche Vorteile bringt ein Ausbildungskredit?
Ein Ausbildungskredit bringt dem Antragsteller die folgenden Vorteile:
- Die Zahlungen erfolgen in monatlichen Beträgen.
- Der Antragsteller braucht sich nicht um einen Aushilfsjob zu bemühen.
- Die Rückzahlung wird erst zum Thema, wenn die mit dem Ausbildungskredit geförderte Ausbildung beendet ist.
- Für die Bewilligung des Kredits müssen keine eigenen Einkommensgrenzen oder die der Eltern unterschritten werden. Dies unterscheidet den Ausbildungskredit z. B. vom Bafög.
Ein Nachteil des Ausbildungskredits besteht darin, dass Sie die Rückzahlungssumme komplett verzinst zurückzahlen müssen. Haben Sie während eines Studiums Bafög bezogen, müssen Sie nur für einen Teil des Darlehensbetrages Zinsen zahlen.
Beantragung eines Ausbildungskredits: Was ist zu beachten?
Ausbildungskredite können Sie bei einem Versicherungsunternehmen beantragen. Sie erhalten diesen Kredit auch, wenn Sie eine mittelmäßige oder eine geringe Bonität aufweisen. Deshalb kommt der Ausbildungskredit häufig bei einer privaten Kreditaufnahme zur Anwendung.
Ausbildungskredit oder Bildungskredit: Worin besteht der Unterschied?
Der Ausbildungskredit kann bei einem privaten Versicherungsunternehmen beantragt werden. Für die Rückzahlung des Darlehens werden Konditionen vereinbart, zu denen auch eine Zinszahlung gehört. Der Bildungskredit unterscheidet sich vom Ausbildungskredit, weil bei der Rückzahlung keine Zinsen festgesetzt werden. Hierdurch bildet der Bildungskredit eine günstige Finanzierungsform, um als Student oder Auszubildender die Lebenshaltungskosten zu finanzieren.
Wo kann ein Bildungskredit beantragt werden?
Weil der Bildungskredit zu den staatlichen Förderungsmaßnahmen für Schüler und Studenten gehören, können Sie diesen nur beim Bundesverwaltungsamt in 50728 Köln beantragen.
Die Behörde prüft, ob der Antragsteller die Voraussetzungen erfüllt hat, und erlässt anschließend einen Bewilligungsbescheid. Dieser ist die Grundlage für den Abschluss des Kreditvertrages mit der KfW-Bank.
Wie funktioniert ein Bildungskredit?
Nach der Beantragung des Bildungskredits prüft das Bundesverwaltungsamt die Voraussetzungen des Antragstellers. Zu diesen Voraussetzungen zählen die folgenden Punkte:
- Sie müssen mindestens 18 Jahre alt sein.
- Die Förderung mit einem Bildungskredit ist bis zu einem Höchstalter von 36 Jahren möglich.
- Die Ausbildung oder das Studium leisten Sie in Vollzeit ab.
- Sie müssen die deutsche Staatsangehörigkeit im Sinne des Grundgesetzes haben.
Nachdem die Voraussetzungen geprüft wurden, erlässt das Bundesverwaltungsamt den Bewilligungsbescheid. Diesen legen Sie bei dem Gespräch mit der KfW-Bank vor. Die KfW-Bank zahlt das Geld in Monatsraten aus. Höhe und Dauer können individuell festgelegt werden.
Bei der Rückzahlung werden – ebenso wie bei einem herkömmlichen Ratenkredit – Zinsen vereinbart.
Was sollten Sie im Zusammenhang mit der Gewährung des Bildungskredits beachten?
Der Antrag zur Bewilligung eines Bildungskredits muss schriftlich gestellt werden. Zudem sind Sie verpflichtet, den Bildungskredit innerhalb von vier Jahren nach der ersten Auszahlung durch die KfW-Bank wieder zurückzuzahlen. Die Tilgung des Bildungskredits können Sie in einem Betrag, in mehreren Teilbeträgen oder in monatlichen Raten von z. B. 120 Euro leisten.
Fazit
Mit einem Ausbildungskredit oder einem Bildungskredit wählen Schülerinnen und Auszubildende einen günstigeren Finanzierungsweg, als wenn zur Deckung der Lebenshaltungskosten ein klassischer Ratenkredit bei der Bank aufgenommen wird.
Der Ausbildungskredit ist eine zweckgebundene Form des Ratenkredits. Er kann nur verwendet werden, um die Lebenshaltungskosten während eines Studiums oder einer Ausbildung zu decken. Den Ausbildungskredit beantragen Sie bei einem privaten Versicherungsunternehmen.
Der Bildungskredit unterscheidet sich von einem Ausbildungskredit, weil der Antrag vom Bundesverwaltungsamt bewilligt werden muss.
Ein Nachteil bei der Beantragung des Bildungskredits besteht darin, dass Sie diesen – im Gegensatz zu einer Bafög-Förderung – voll verzinst und nach einer Frist von vier Jahren (die Frist beginnt mit dem Tag der ersten Auszahlung) wieder zurückzahlen müssen.