Architektur studieren – Worum geht es dabei?

Architektur studieren – Worum geht es dabei?

Architektur studieren – Worum geht es dabei?

Architektur studieren bedeutet zu lernen, Gebäude zu entwerfen, zu planen und umzusetzen. Das Besondere am Architekturstudium ist die Kombination von künstlerischer Kreativität und breitem Ingenieurwissen. Architektur gilt als klassische Kunstform, die einen großen Einfluss auf die menschliche Wahrnehmung hat und quasi überall im Alltag präsent ist. Die Architektur einer Region repräsentiert oft ihre Kultur, ihre wirtschaftlichen Bedingungen und sogar das Klima. Wenn du Architektur studierst, kannst du mit deinen Ideen die gesamte Stadtlandschaft mit gestalten und die Auswirkungen deiner eigenen Architektur auf die Umwelt bestimmen.

Architektur umfasst das Planen, Entwerfen und Gestalten von Gebäuden, vom einfachen Haus bis zum großen Industriegebäude. Darüber hinaus umfasst Architektur auch die raumtechnische, architektonische, ökonomische und ökologische Planung und Gestaltung sowie die Instandhaltung und Sanierung von Baudenkmälern. Der Bereich der Architekturforschung umfasst darum auch mit Denkmalschutz und Innenarchitektur.

Ein Architekturstudium verbindet künstlerische Kreativität mit Ingenieurwissen. Für ein erfolgreiches Studium solltest du daher fundierte Kenntnisse in Kunst, Physik und Mathematik sowie gute Informatik- und Englischkenntnisse mitbringen. An vielen Hochschulen müssen Interessenten vor der Immatrikulation ein besonderes Verfahren bestehen, um die mit Ihrem Studium verbundene künstlerische oder gestalterische Begabung nachzuweisen. Außerdem sind bestimmte Universitäten als Studienorte für Architektur besonders beliebt. Hier ist es durchaus üblich, dass ein Numerus clausus besteht oder dass Interessenten eine „Mappe“ vorbereiten müssen, quasi als Bewerbung um einen Studienplatz.

Architektur studieren – Das Studium im Überblick

Neben dem Zeichnen, Entwerfen und Konstruieren von Gebäuden und baulichen Einrichtungen umfasst das Architekturstudium außerdem auch die Grundlagenfächer Bauphysik, Bauchemie und Bauingenieurwesen. Den verschiedenen Studiengängen entsprechend gibt es leistungs- und gestalterische Aspekte, Kunst- und Architekturgeschichte, Architekturtheorie, Bauprojektmanagement und Architekturökonomie sowie Innenarchitekturaspekte. Je nach Fachbereich und Universität können hier klare Unterschiede bestehen. Mach dich im Vorfeld schlau zu diesen verschiedenen Angeboten.

Darüber hinaus befassen Studierende der Architektur sich auch mit rechtlichen Fragen, Fragen der Umwelt und Nachhaltigkeit sowie des Denkmalschutzes. Für die meisten Studiengänge im Baubereich musst du je nach Hochschule und Studiengang eine sechswöchige bis sechsmonatige Praxisphase im Baugewerbe, Architekturbüro oder Baunebengewerbe absolvieren. Darüber hinaus beschäftigen sich die Studierenden auch mit praktischen Entwurfs- und Bauprojekten und nehmen teilweise sogar an öffentlichen Wettbewerben teil.

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Dem Bereich der Architekturforschung sind mehrere Forschungsfelder zugeordnet, die wiederum mehrere Forschungsbereiche mit unterschiedlichen Schwerpunkten umfassen. Ein Forschungsfeld ist daher ein Teil- oder Sachgebiet, unter dem ähnliche Lehrveranstaltungen zusammengefasst werden. Wenn du ein Architekturstudium anstreben möchtest, kann es sich lohnen, im Vorfeld nach Studienrichtung zu sortieren.

Architektur studieren – Das Studium im Detail

Nicht jeder Studiengang ist von Anfang an so praxisnah, wie der Studiengang Architektur. Schon zu Beginn orientieren sich die Inhalte des Studiums an konkreten Bauprojekten. Dabei ist die Umsetzbarkeit deiner Ideen stets genauso wichtig wie die Kreativität deines Entwurfes. Aus diesem Grund lernst du auch bautechnische Grundlagen aus den Gebieten Bauphysik, Baustoffkunde, Bauchemie, Tragwerkslehre, Haus- und Gebäudetechnik, sowie die verschiedenen Bauarten.

Da auch in der Architekturbranche die Bereiche Management und Kalkulation immer wichtiger werden, erhältst du im Grundstudium Informationen zu Baumanagement, Bauplanung, Bauleitung und ganz besonders Baurecht.

Selbstverständlich stehen in dem Studiengang auch klassische Fächer der Architektur auf dem Stundenplan. Unter anderem stehen im Studiengang der jeweiligen Universitäten folgende Veranstaltungen wie Gebäudekunde, Darstellungstechnik, Baukonstruktion, Grundlagen des Entwerfens, sowie Bau- und Stadtbaugeschichte. Außerdem lernst Du, mit CAD-Anwendungen umzugehen. Das sind computergestützte Designprogramme, mit denen du deine Entwürfe gestaltest.

Architektur studieren – Abschlüsse und Vertiefung

Du beginnst dein Architekturstudium im Bachelor nach einem Handwerkspraktikum mit Grundkenntnissen der theoretischen Planung. Dazu gehören in der Regel Module in Design, Grafik und Baustoffkunde. Später kommen immer mehr praktische Übungen zur Projektarbeit hinzu. Wenn du Glück hast, bekommst du im Architekturstudium sogar Aufgaben zu konkreten Bauprojekten und entwickelst konkrete Entwürfe für verschiedene Bauvorhaben.

In der Regel arbeitest du auch in einer kleinen Gruppe mit deinen Kommilitonen an einem Projekt. Einige Studiengänge beinhalten auch ein Praxissemester. Im Vergleich zu anderen Studiengängen ist für Architekturstudiengänge die Form der Bachelorarbeit charakteristisch. In den meisten Instituten handelt es sich nicht um eine rein theoretische wissenschaftliche Arbeit, sondern um ein anwendungsbezogenes Modell möglicher Bauvorhaben.

Um in Zukunft eingetragener Architekt zu werden, ist es wichtig, nach dem Bachelorabschluss ein Masterstudium zu absolvieren. Dabei vertiefst du dein Verständnis für verschiedene Berufsfelder der Architektur, wie zum Beispiel Denkmalpflege, ökologisches Bauen, Städtebau, Planen und Bauen im Bestand oder Immobilienwirtschaft. Das Architekturstudium zeichnet sich dadurch aus, dass du einen Bachelor of Arts und einen Master oder einen Bachelor und Master in Naturwissenschaften oder Ingenieurwissenschaften studieren können. Informiere dich im Vorfeld gut zu den Voraussetzungen und den tatsächlichen akademischen Graden.

Wichtig bei der Studienplanung ist, dass du auf die Kammerfähigkeit des Studiengangs achtest. Um die Berufsbezeichnung „Architekt“ führen zu dürfen, musst du bei der Architektenkammer in deinem Bundesland registriert sein. Über die Voraussetzungen kannst du dich bei der zuständigen Handelskammer informieren. Voraussetzungen sind zum Beispiel mindestens drei bis vier Jahre zu studieren, eine gewisse Zeit Berufserfahrung, die Teilnahme an weiterführenden Seminaren nach dem Studium und die Zahlung eines entsprechenden Mitgliedsbeitrags pro Jahr an die Kammer. Wenn du Architektur studiert hast und nicht in der Architektenkammer bist, darfst du dich nicht Architekt nennen, sondern lediglich Absolvent der Architektur.

Architektur studieren – Und danach?

Das Architekturstudium ermöglicht dir als Angestellter, Freiberufler in einem Baubüro, einem großen Planungsbüro, einem Bauunternehmen oder einem großen Unternehmen zu arbeiten. Tätigkeiten im öffentlichen Management, wie die Tätigkeit von Stadtbaubehörden oder Sachverständigen, sind ebenso denkbar wie der Schritt in die Selbstständigkeit.

Einer der Hauptarbeitsbereiche von Architekten ist die Planung, Kontrolle und Bauüberwachung von Gebäuden oder städtebaulichen Projekten. Darüber hinaus gibt es Beschäftigungsmöglichkeiten im Ausstellungsmanagement, im Immobilienmanagement und im technischen Vertrieb.

Das Architekturstudium verändert sich ständig, denn aktuelle gesellschaftliche, geografische und wirtschaftliche Ereignisse wirken sich immer auch auf die Bauvorhaben einer Region aus. So sind beispielsweise Gebäudeenergieverbrauch und ökologisches Bauen derzeit die Top-Themen in der Baubranche.

Als eigenständiger Studiengang ist die klassische Architekturausbildung nicht mit der Landschafts- und Innenarchitektur vergleichbar. Die Ziele und Projekte dieser Fächer sind zu unterschiedlich. Wenn du dich für diese Bereiche mehr interessiert bist oder wenn du dich besonders vertiefen möchtest, solltest du in Betracht ziehen, diese Interessen im Masterstudiengang zu vertiefen.

Architektur studieren – Genau das richtige für mich?

Wenn du kreativ bist, ein gutes Raumgefühl hast und Teamwork magst, wirst du dich im Architekturstudium zu Hause fühlen. Obwohl Architektur die Kunst des Bauens ist, solltest du die technischen und wirtschaftlichen Komponenten des Studiums nicht unterschätzen. Als Absolvent der Architektur bist du dann dafür ein echter Allrounder und die Hauptansprechperson auf der Baustelle.

Daher sind bautechnische und praktische Interessen wichtige Voraussetzungen für zukünftige Studierende. Hilfreich ist auch ein gutes mathematisches Grundverständnis, denn man wird nicht nur Baupläne erstellen, sondern auch Kosten kalkulieren. Mit guten Schulnoten in den Geisteswissenschaften kann man gut Architektur studieren.

Wichtig zu wissen ist, dass du auch mit einem Hochschulabschluss in der Regel zwei Jahre Berufserfahrung nachweisen musst, um von der örtlichen Architektenkammer als Architekt anerkannt zu werden. In dieser Phase bekommt man selten hoch bezahlte Jobs oder beeindruckende Traumprojekte, was aber streng genommen ohnehin eher die Ausnahme ist. Die Zeit nach dem Studium solltest du also nutzen, um in dieser Branche Fuß zu fassen und Kontakte zu Bauingenieuren, Stadtplanern und anderen Architekten zu knüpfen. Gemeinsam mit diesen professionellen Experten bildest du nämlich oft ein Team für gemeinsame Bauprojekte.

Architektur studieren – Fazit

Großartige Gebäude hat es schon immer gegeben und wird es immer geben. Denke zum Beispiel an das Kolosseum in Rom, den Louvre in Paris oder den Central Park in New York. Nur die Anforderungen der modernen Architektur haben sich geändert. Da immer mehr Menschen in die Städte ziehen und in urbanen Räumen leben wollen, besteht eine große Herausforderung darin, die zur Verfügung stehenden kleinen Flächen möglichst effizient und ressourcenschonend zu nutzen. Die Architekten sind gefordert, die neuen Anforderungen entsprechend umzusetzen.

Das Architekturstudium verbindet filigrane Kunst mit solidem Ingenieurwissen. Wenn du also sowohl Kreativität als auch analytische Fähigkeiten mitbringen kannst, ist ein Architekturstudium vielleicht perfekt für dich. Da dein Entwurf kreativ und wohlproportioniert sein kann, hilft es nicht, wenn das Gebäude nach dem ersten Windstoß über die Fläche fliegt. Um dies zu verhindern, erlernst du in Architekturstudiengängen grundlegende bautechnische Kenntnisse aus der Statik, Bauphysik oder Werkstoffkunde.

Die Art und Weise, wie wir leben, bauen und wohnen spiegelt weitgehend unsere Persönlichkeit wider. Als Architekt hast du die besondere Möglichkeit, etwas zu schaffen, das Generationen überdauern kann. Viele Architekturabsolventen arbeiten oft in einem Architekturbüro, meist angestellt oder aber auch selbstständig, als Bauleitung in einem Bauunternehmen oder der Baustoffindustrie, sowie in Stadtentwicklung und Planung. Architekten arbeiten somit in der freien Wirtschaft, finden jedoch auch Aufgaben in Behörden und wissenschaftlichen Einrichtungen.