Kunstwissenschaften studieren – Worum geht es dabei?

Kunstwissenschaften studieren – Worum geht es dabei?

Kunstwissenschaften studieren – Worum geht es dabei?

Im Studiengang Kunstgeschichte beschäftigst du dich mit der historischen Entwicklung der bildenden Kunst. Dabei wirst du die Entwicklung von Techniken und Themen in Malerei, Skulptur, Architektur und Grafik in neuen Medien kennenlernen und bewerten. Die Voraussetzung für erfolgreiches Lernen in diesem Studiengang ist ein Interesse an verschiedenen Kunstformen und die Bereitschaft, sich in verschiedene Epochen zu vertiefen. Da der Schwerpunkt der Kunstwissenschaften auf theoretischem und historischem Verständnis liegt, sind praktische Kenntnisse der bildenden Kunst keine zwingende Voraussetzung für dieses Studium.

Kunstforschung umfasst dabei alle möglichen Aspekte der gestaltenden Kunst. Skulptur, Malerei und Architektur stehen meist im Fokus der Forschung, aber auch neue Medien wie Film und Fotografie werden häufig untersucht. Zu Beginn des Studiums erwerben die Studierenden Grundkenntnisse im Bereich der Kunsttheorie und Kunstgeschichte. Später werden Aspekte wie kultureller Raum, Kunsttechnologie und künstlerische Fähigkeiten in den Lehrplan aufgenommen. Kunst ist eine Disziplin mit langer Tradition und das schlägt sich auch in diesem Studiengang wider.

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Bereits 1799 richtete Göttingen eine Professur für Kunstgeschichte ein. Dieses Feld stellt seit vielen Jahren einen wichtigen Forschungsbereich dar. Nach der Machtübernahme Hitlers wurden viele jüdische Kunsthistoriker aus Deutschland ausgewiesen und prägten damit die ausländische Kunstlandschaft. Seitdem mussten an deutschen Universitäten beschäftigte Kunsthistoriker der Idee des Nationalsozialismus zustimmen. Zum Glück hat sich diese verheerende Soziopolitische Misslage lange schon verändert. Doch in der Arbeit von Kunstwissenschaftler ist diese Zeit immer noch prägend.

Kunstwissenschaften studieren – Das Studium im Überblick

Im Kunstgeschichte-Studium beschäftigst du dich mit verschiedenen Formen und Epochen der Kunst. Im ersten Semester erwirbst du dazu ein breites Grundwissen in den Bereichen Malerei, Bildhauerei und Architektur. Dabei erfährst du alles Wichtige über die Stilmerkmale verschiedener Epochen verdeutlicht und lernst, diese chronologisch einzuordnen. Zu einer gelungenen Kunstauffassung gehört auch die richtige Einordnung in den historischen Kontext. Daher vermittelt das Studium der Kunstwissenschaften neben der Kunsttheorie auch die historischen, sozialen und wirtschaftlichen Hintergründe der Entstehungszeit des Kunstwerks. 

Kunstwissenschaften studieren basiert hauptsächlich auf Analyse und deskriptiver Forschung. Du solltest also bereit sein, dich intensiv mit Second-Hand-Literatur auseinanderzusetzen. An deutschen Hochschulen wird das Kunststudium in Bachelor- und Masterstudiengänge unterteilt. Das bedeutet, dass du im Bachelorstudium ein breites Grundwissen in Bildender und Darstellender Kunst erwerben und dich in der Folge auf ein bestimmtes Themengebiet oder eine bestimmte Epoche des Masterstudiums konzentrieren kannst.

Praktika und Auslandsaufenthalte sind zum Kunstwissenschaften studieren in der Regel nicht erforderlich, es wird jedoch empfohlen, sich eigenständig und in praktischer Weise auf den Berufseinstieg vorzubereiten. Die Wahl eines Masterstudiums hängt nicht zuletzt auch mit deinen zukünftigen Karrierechancen zusammen.

Kunstwissenschaften studieren – Das Studium im Detail

Weißt du, was Impressionismus ist und wer Gerhard Richter ist? Du kannst die Eröffnung der nächsten Kunstausstellung kaum erwarten? Oder interessierst du dich für den Kunsthandel? Dann solltest du dich vielleicht für ein Studium der Kunstgeschichte entscheiden. Damit eröffnen sich dir vielfältige berufliche Möglichkeiten im Kunstbetrieb oder im Museums- und Forschungsbereich. Kunstgeschichtskurse sind eher theorieorientiert. Viele Hochschulen integrieren aber auch Praktikums- und Praxismodule, um du auf deine Karriere vorzubereiten.

Der grundständige Studiengang bietet die Möglichkeit, ausgerichtet an den aktuellen Forschungsfragen orientiertes und vertieftes Grundlagenwissen zu erwerben. Der Schwerpunkt liegt auf der sicheren Beherrschung wissenschaftsorientierter Fachinhalte und gilt dem Ziel, die Studierenden auf der Basis kunstwissenschaftlicher Methoden zu eigenständiger Forschungs- und Vermittlungsarbeit anzuregen.

Neben der Erlangung fundierten Wissens zur Geschichte, Rezeption und Ästhetik der Kunst der Moderne bis in die Gegenwart, ihrer Techniken, Gattungen und Medien liegt der Fokus des Studienganges auf einem erweiterten Repertoire visueller Kultur. Er soll bild- und medientheoretische Kompetenzen aufbauen, vertiefen und schließt Bildmedien wie Fotografie, Film und Fernsehen, designkulturelle Artefakte und vieles mehr mit ein.

Kulturwissenschaftliche, kunstsoziologische und kunstpädagogische Schwerpunkte verschaffen die notwendigen Qualifikationen auch zur projektorientierten Beschäftigung mit reflektierten Anwendungs- und Vermittlungsformen des Faches. Auch das konsekutive Studium im Rahmen des Masterstudiengangs Kunst- und Designwissenschaft oder eines anderen anschließenden Masterstudiengangs kann im Anschluss an den BA-Studiengang Kunstwissenschaft aufgenommen werden. Wesentlich sind berufsrelevante Schlüsselqualifikationen, die das Ziel haben, zu interdisziplinärem Austausch zu befähigen und die Ausbildung der Studierenden für weitere Berufsfelder zu öffnen.

Dabei stellt die Fokussierung auf die (post)-koloniale Moderne bis Gegenwart einen profilbildenden Ausgangspunkt dar. Insbesondere der bild- sowie medienwissenschaftliche und kulturwissenschaftliche Kompetenzerwerb liefert breitgefächerte Erkenntnis- und Wissensgebiete, die fachübergreifend anschlussfähig sind.

Ausgehend von den bereits außerordentlich vielfältig gefassten fachnahen interdisziplinären Bereichen der Kunstsoziologie, Kunstdidaktik, Museumspädagogik und Kulturwissenschaft sind hier insbesondere unter anderem Vernetzungen zur Geschichte, Germanistik, Philosophie, Medien- und Kommunikationswissenschaft sowie zur Anglistik und Romanistik, aber auch zur Geographie und Turkistik zu benennen. Konkrete Synergien des Studienganges mit anderen geisteswissenschaftlichen Fächern werden sichtbar insbesondere in denjenigen Modulen, die das aufbauende und vertiefende Studiengangskonzept betreffen.

Kunstwissenschaften studieren – Genau die richtige Entscheidung für dich?

Wer Kunstwissenschaften studiert, sollte Englisch, vorzugsweise Französisch, beherrschen, um einen besseren Zugang zu Fachliteratur in anderen Sprachen zu haben. Der Sprachsinn ist nützlich, da je nach gewähltem Studienfach auch andere Sprachen eine Rolle spielen können. Kunstwissenschaftler/innen sollten ein hohes Maß an Selbstständigkeit und Verantwortung zeigen, da du nach der universitären Ausbildung oft selbstständig arbeiten musst.

Im Vergleich zu praxisorientierten Studiengängen der darstellenden Künste unterliegen Studiengänge der Kunstwissenschaft grundsätzlich keiner Zulassungsbeschränkung. Das heißt, du kannst dich über die abgeschlossene allgemeine Hochschulreife immatrikulieren und benötigst in der Regel keinen bestimmten Notendurchschnitt. Du musst meist auch kein Portfolio im Voraus einreichen. Masterstudiengänge sind jedoch in der Regel zum Zeitpunkt der Zulassung eingeschränkt. Hier brauchst du einen guten Notendurchschnitt in deinem Bachelor-Abschluss, um einen Master-Abschluss anstreben zu können.

Wenn du dich für Kunst und Kultur interessierst, ist ein Studium der Kunstwissenschaften die beste Wahl. Du solltest dabei offen für alle Kunstformen sein und ein grundlegendes historisches Interesse mitbringen. Deine Aufgaben während deines Studiums bestehen hauptsächlich darin, Werke zu analysieren, zu interpretieren und in historische, soziale, wirtschaftliche oder politische Zusammenhänge einzuordnen. Wenn du in der Schule gerne Fächer wie Kunst, Deutsch, Geschichte, Religion und Sozialkunde hattest, findest du auch interessante Möglichkeiten, dich mit Kunstwissenschaften zu befassen.

Kulturwissenschaften studieren – Und was dann?

Deutschland gehört zu den europäischen Ländern, in denen Kunst und Kultur am besten gefördert werden. Viele Museen, Galerien und sogar Aktionshallen sind daher ideale Arbeitsorte für Kunstwissenschaftler. Kunstwissenschaftlerinnen und Kunstwissenschaftler sind häufig als Kuratoren in Ausstellungen und Museen tätig und können eine Stelle in einem Archiv oder in öffentlichen Einrichtungen annehmen.

Kunst als Disziplin wird in der Gesellschaft leider immer noch sehr oft belächelt und als „Kunst ohne Arbeit“ bezeichnet. Nur wenige Menschen haben eine genaue Vorstellung von dem Beruf, den Kunstwissenschaftler später ausübten.

Zudem ist der Jobwettbewerb im Kultursektor hart, und die Gehälter sind im Allgemeinen niedrig. Einige kunstwissenschaftliche Studiengänge bereiten die Studierenden auch auf eine Karriere als Lehrer vor. Die Jobaussichten hier sind viel besser. Je nach Anbieter der Einrichtung richtet sich die Vergütung nach den Gebührenordnungen für öffentliche Dienstleistungen. Gerade wenn du deine Karriere bei einer kleineren Kulturinstitution beginnen möchtest, musst du dich möglicherweise auf ein geringes Gehalt einstellen. Es ist auch gängige Praxis, Praktika und Freiwilligenarbeit zu absolvieren, bevor man die erste richtige Stelle findet und damit ein adäquates Einkommen.

Nach dem Studium arbeiten Kunstwissenschaftler in Museen, Galerien, Antiquitätenhändlern, Forschungseinrichtungen oder wissenschaftlichen Bibliotheken. Es gibt auch Beschäftigungsmöglichkeiten in akademischen Einrichtungen im Bereich der Erwachsenenbildung oder im Verlagswesen.

Wer Kunstwissenschaftler im Studiengang Kunstgeschichte werden will, sieht sich meist einem eher schlechten Arbeitsmarkt gegenüber. Viele Stellen sind hier nur über Beziehungen zu bekommen und stehen nur Freiberuflern oder Freiwilligen zur Verfügung. Um einen dieser Berufe zu bekommen, sollten die Absolventinnen und Absolventen über Zusatzqualifikationen und möglichst gute Sprachkenntnisse verfügen.

Darum ist es zu empfehlen, dass du schon frühzeitig im Studium an deine spätere Beschäftigung denkst und ein individuelles, aufschlussreiches Portfolio aus Qualifikationen und Kompetenzen zusammenstellst. Auf diese Weise hast du zumindest die Chance, durch eine solide Qualifikation zusammen mit aussagekräftigen Berufserfahrungen dich von anderen Bewerbern anzuheben. Vor allem brauchst du aber sowohl für das Studium der Kunstwissenschaften aber auch für die spätere Berufswahl Ausdauer und Geduld.